Sonntag, 19. Februar 2012
so, setz dich bitte. ich setze mich auf den stuhl vor der therapeutin. wie geht es dir? sie sieht mich freundlich an, doch irgendwie macht mir der blick angst. gut lüge ich und ziehe die ärmel meines pulovers über meine hände. sie runzelt die stirn. du musst ehrlich zu mir sein. haha, ja sonst wird das mit dem gesund werden nichts. also, ich frage dich noch einmal. wie geht es dir? - gut! sage ich noch einmal. sie notiert sich irgendwas auf ihrem scheiß block. was mache ich eigentlich hier? ich will weg, weg von hier, weg von der klinik, weg von allem. ich will nicht mehr weiter zunehmen, tag für tag, ich will mich nicht täglich so voll fühlen. ich will nicht überwacht werden, ich will das alles nicht. und ich dachte, es geht darum dass es mir gut geht. nach einer weiteren halben stunde, darf ich endlich gehen. als ich außer sicht- und hörweite bin, steigen mir tränen in die augen. ich bohre meine fingernägel in meine arme. ich will jemanden, der da ist wenn ich ihn brauche. jemand, der mir sagt alles wird gut wenn ich traurig bin. aber ich bin so alleine hier.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen